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Jahresbericht 2022

Nach der Gründung des Nähzentrums in Jhoria/Sialkot (Oktober 2021) haben mittlerweile in 3 Kursen 40 Frauen ihr Training mit einem Zertifikat abschließen können. Einige Absolventinnen arbeiten nun in Fabriken, andere als Heimarbeiterinnen für Handschuh- oder Taschenproduktionen oder übernehmen zuhause Nähaufträge an für Bekleidung aller Art. Sie unterstützen auf diese Weise ihre Familien. Es sind sowohl Schulabgängerinnen, die keine Arbeit gefunden haben, als auch ältere Frauen, die ausserhalb des Hauses nie Gelegenheit gehabt hätten, etwas zum Lebensunterhalt beizusteuern.

6 Absolventinnen stammten aus sehr armen Familien und besaßen keine Nähmaschinen. Wir konnten die Hälfte des Kaufpreises übernehmen und durch Intervention von Y.Shabaz haben jetzt 6 junge Frauen die Chance, in einer Textilfirma angestellt zu sein, mit ihren Maschinen, was die Voraussetzung dafür war. Sie arbeiten sogar in einem eigenen Raum, den unser Logo ziert. Eine nette Geste des Betriebsleiters. Ihr Lohn ist 125 € pro Monat, für 8 Stunden/Tag. Schwer vorstellbar für uns, sie aber sind überglücklich!

Unser Bestreben - Hilfe zur Selbsthilfe - hat Früchte getragen. Für Januar 2023 gibt es schon wieder etliche Anmeldungen, sodass ein 4. Kurs stattfinden wird.

Die Menschen haben nach der letzten Flutkatastrophe unermessliches Leid, Verlust der Lebensgrundlagen und Versorgungsnotstände erleben müssen. Wie immer traf es besonders die Ärmsten. Die Trinkwasserversorgung in den abgelegenen Dörfern ist äusserst mühsam. Deshalb haben wir den Bau der Trinkwasser-Filteranlage forciert, da wir auch, wider Erwarten durch großzügige Spenden und Sonderaktionen der Durchführung sehr nahe gekommen waren. Younus Shabaz, unser Koordinator und Helfer vor Ort, fand einen zentralen Ort, der für 2000 Menschen in 2 Dörfern leicht erreichbar ist.

Die Bohrung nach sauberem Wasser wurde am 23.11.2022 in Muftamand eingeleitet. Nach einer Nachtschicht kam um 5 h früh der erste saubere Strahl aus 150m Tiefe. Die Pumpe konnte angeschlossen werden! Als nächstes begannen die Arbeiten für den Betriebsraum, in dem die Anlage positioniert werden sollte. Die Filteranlage wurde von der Firma SK ENTERPRISES, Gujranwala, geliefert und aufgebaut. Sie hat eine Kapazität von 1400 Liter pro Tag. Zwei Tanks zu je 1135 Liter speisen 5 Wasserabläufe außen und einen Reserveablauf im Betriebsraum. Die Gesamtaufsicht an der Baustelle hatte unser Koordinator Younus Shabaz, der auch den ganzen Verlauf mit Bildern und Videos dokumentierte. Ohne seinen Einsatz hätten wir das Projekt nicht abwickeln können.

Am 16. Dezember war es soweit - das saubere Trinkwasser sprudelte aus den 5 Hähnen. Die Dorfbewohner waren überglücklich. Am 22. Dezember wurde die Anlage offiziell, im Beisein eines Bezirksleiters, der für ca. 25 Dörfer zuständig ist, eingeweiht und den Bewohnern des Distrikts Muftamand übergeben. Eine große Hilfe aus Deutschland - für 2000 Menschen, die ihr Glück gar nicht fassen können. Die Anlage wird von einem Dorfbewohner betreut, der ein kleines Endgeld erhält.

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